Pilotprojekt:
Identifizierung von RNA- und DNA-Viren in Liquor von Patienten mit aseptischer
Meningoenzephalitis unbekannter Ätiologie mittels Pyrosequenzierung
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Herr Dr. Dilcher neben einem Pyrosequencer.
Quelle: Dr. Meik Dilcher
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Bei bis zu 50% der aseptischen Meningitis-/Enzephalitis Fälle bleibt die
Natur des ätiologischen Agens ungeklärt. Ein Teil dieser Erkrankungen könnte
durch bislang wenig erforschte zoonotische Arboviren hervorgerufen werden, für
die keine diagnostischen Methoden zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich ist
jedoch auch, dass neue bisher unbekannte Viren und Mikroorganismen die Ursache
für diese Erkrankungen sind. Durch die neue Technik der
Hochdurchsatzsequenzierung ist es nun erstmals möglich, Metagenomanalysen an
klinischen Proben durchzuführen und auf diese Weise neue
Meningitis/Enzephalitis-Erreger zu entdecken.
Im Rahmen dieses Pilotprojektes
wurde eine Metagenomanalyse von klinisch gut charakterisierten Liquor-Proben mit
unbekannter Ätiologie durchgeführt, um mit dieser Technik neue Erreger
zu entdecken, die das Krankheitsbild aseptische Meningitis/Enzephalitis
auslösen.
Zunächst wurden Liquorproben identifiziert, die mit allen zur Verfügung stehenden molekularen Diagnoseverfahren für
zoonotische Arboviren negativ getestet wurden. Zur Analyse dieser klinischen
Proben mussten Protokolle zur Metagenomsequenzierung von DNA- und RNA-Viren
optimiert und validiert werden, um schließlich ein Standardprotokoll (SOP) zu
entwickeln. Diese werden in Kürze über die Zoonosenplattform für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugänglich gemacht.
Koordinator: Dr. rer. nat. Meik Dilcher (Universitätsmedizin Göttingen)
Projektpartner: PD Dr. med. Ursula Meyer-König
(Universitätsklinikum Freiburg)
Förderdauer: 01.02.2012 bis 30.06.2013