Rapid Next-Generation-Sequencing Conference ein voller
Erfolg!
Die Organisatoren und die Nationale Forschungsplattform für
Zoonosen als Co-Organisator waren begeistert; knapp 140 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus aller Welt trafen sich vom 8.-9. März 2012 in Münster,
um sich über die aktuellsten Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten der
NGS-Technologien zu informieren. Im Vordergrund standen dabei Aspekte der
öffentlichen Gesundheit (Public Health) sowie der klinischen Mikrobiologie.
Was noch vor knapp zwei Jahrzehnten undenkbar schien, ist
zwischenzeitlich Laboralltag. Mittels hochmoderner, schneller Next generation
sequencing (NGS)-Technologien können Genomdaten von Erregern verschiedenster
Krankheitsausbrüche innerhalb von wenigen Tagen produziert werden.
Die Möglichkeiten der schnellen Sequenzierung des Genoms und
der Identifizierung der Erregerquellen wurden bei der Konferenz exemplarisch
anhand des Cholera-Ausbruchs 2010 auf Haiti, dem Auftreten des EHEC-Stamms
O104:H4 im Jahr 2011 und jüngst der Entdeckung des Schmallenberg-Virus
aufgezeigt. Dabei zeigten die Referentinnen und Referenten, welche Vorteile die
NGS-Technologien bei der „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“ bieten. Ohne die
technologischen Fortschritte, die bei der Konferenz auch aus Sicht der
Hersteller moderner Sequenziergeräte vorgestellt wurden, sind schnelle
Identifizierung von Erregergruppen und der Infektionsquelle kaum denkbar.
Für Zoonosenforscherinnen und -forscher war besonders der
Vortrag von Thomas Briese von der Columbia University interessant. Dieser
zeigte anhand verschiedener Ausbrüche zoonotischer Infektionskrankheiten, wie
mittels NGS-Sequenzierungen „Hot spots“ von Infektionskrankheiten weltweit
entdeckt werden konnten. Aus seiner Sicht ist es besonders wichtig, dass
diagnostische Untersuchungen mit der NGS-Technologie vor Ort durchgeführt
werden können, wodurch die Suche nach den jeweiligen Erregerreservoiren stark
erleichtert werden kann.
Die modernen NGS-Technologien erlauben es, innerhalb
kürzester Zeit eine Vielzahl von Sequenzdaten zu produzieren. Die
Herausforderung der Zukunft – so ein Fazit der Konferenz – wird darin bestehen,
diese Daten richtig zu interpretieren und diese mit den phänotypischen
Eigenschaften der Erreger sowie epidemiologischen Informationen zu verknüpfen.
Auch aus Sicht von Marc Struelens vom European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) muss noch mehrere
Hindernissen überwunden werden, um die genetischen Daten zur Verbesserung der
öffentlichen Gesundheit einsetzen zu können. Dazu zählen unter anderem die
Benutzerfreundlichkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit der
NGS-Technologieplattformen, aber auch Qualitätsstandards für NGS-Daten und
Datenanalysen.
Programm mit Teilnehmerliste


